TuS Königsdorf 1900 e.V.
Telefon: 02234 63846
Telefax: 02234 993861
E-Mail: info@tus-koenigsdorf.de
Die Gerhard-Berger-Halle wird unserem Verein ab Donnerstag, dem 24. März 2022, auf unbestimmte Zeit nicht mehr zur Verfügung stehen. Sie wird als Unterkunft für Flüchtlinge genutzt, die in Deutschland Schutz vor Krieg und Verfolgung suchen.
Weitere Infos zu dem Thema findet ihr hier:
08.10.2024
Nutzung der Gerhard-Berger-Halle als Geflüchtetenunterbringung
Die Gerhard-Berger-Halle (GBH) ist seit März 2022 – also kurz nach Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine – für den Sport gesperrt. Zunächst waren dort vor allem Geflüchtete aus der Ukraine untergebracht, zwischenzeitlich sind es Asylbewerber und Geflüchtete vorwiegend aus anderen Weltregionen. Derzeit leben in der GBH nach Angaben der Verwaltung 68 Menschen. In dieser Zeit hat es keine bekannten Probleme zwischen Geflüchteten und Bevölkerung gegeben.
Im Extremfall kann die Kapazität der GBH laut städtischer Angaben auf 220 Plätze (150+70) ausgebaut werden. Hinzu kommen derzeit weitere 18 Plätze in einer weiteren Königsdorfer Einrichtung. Damit sind im Hochlauf für Königsdorf rund 240 Plätze für Geflüchtete denkbar.
Alternative Unterbringungen sind in den vergangenen mehr als zwei Jahren nicht in einem ausreichenden Maße geschaffen worden. Die Stadt Frechen weist deshalb auf Anfragen darauf hin, dass die GBH als Auffangeinrichtung für neue Zuweisungen an die Stadt erhalten bleiben muss, weil die sonstigen Unterbringungsplätze im Stadtgebiet nicht ausreichen.
Nach Angaben der Stadt beträgt die Zahl der Zuweisungen für Frechen rund 10 Personen pro Woche (derzeit ist die Zuweisung wegen eines Brandvorfalls ausgesetzt). In der Konsequenz bedeutet das, dass die GBH auf unabsehbare Zeit weiter als Geflüchtetenunterbringung genutzt wird und nicht für die Bürgerinnen und Bürger zur Verfügung steht.
Was bedeutet das für den TuS?
Der TuS ist ein Dorfverein für alle Generationen mit 6 verschiedenen Abteilungen, 5 davon sind auf Hallensport angewiesen (Turnen, Badminton, Volleyball, Handball, Basketball). In diesen 5 Hallensportabteilungen haben wir mehr als 2.000 Mitglieder, die allermeisten aus Königsdorf und Frechen.
Nach langen Unterbrechungen während der Flüchtlingswelle 2015/16 (1. Schließung) und anschließend während der Pandemie ab 2020 konnten unsere Mitglieder ihren Sport seit März 2022 erneut nicht mehr in der GBH ausüben. Sie haben damit indirekt einen großen Beitrag geleistet für die Aufnahme der Geflüchteten in Frechen.
Doch die Geduld im Verein ist aufgebraucht. Das Vereinsleben leidet merklich, unsere Ehrenamtler und Betreuer sind frustriert. Jetzt müssen wir als Gesellschaft an unsere Kinder und Jugendlichen denken, die den Sport in der Gemeinschaft für ihre körperliche und soziale Entwicklung brauchen. Der TuS musste aufgrund der Hallensituation in den vergangenen Monaten viele Kinder und Jugendliche abweisen. Seit Corona wissen wir, wie schädlich die Folgen für die Entwicklung sein können. Aber auch unsere älteren Mitglieder, die aus gesundheitlichen und sozialen Gründen im Verein Sport machen, leiden unter der jetzigen Situation. Weiter dramatisch verschärft wird die Lage durch die kürzlich verkündete Schließung der Turnhalle der Johannesschule wegen Rissen im Dach.
Wie steht der TuS zu alternativen Unterbringungsmöglichkeiten
Die Königsdorfer und unsere Mitglieder erwarten zurecht, dass dieser Zustand nicht dauerhaft und ohne Perspektive auf eine Veränderung anhält. Die GBH muss den Frechener Bürgern wieder zurückgegeben werden. Denn für ihre Gesundheit, Bewegung, Sport und Gemeinschaft ist sie errichtet worden. Die GBH sollte ihrem eigentlichen Zweck wieder zugeführt werden.
Es liegt in der Verantwortung der Stadt, die Voraussetzungen dafür zu schaffen, die GBH wieder so schnell wie möglich und dauerhaft an die Vereine und die Schule freizugeben. Über den richtigen Weg, wie das gelingen kann, muss die Politik entscheiden. Wenn auf der einen Seite von der Politik nachhaltig die Freigabe der GBH für den Sport gefordert wird, aber Lösungen hin zu diesem Ziel blockiert würden, wäre das aus unserer Sicht nicht folgerichtig.
Uns ist bewusst, dass jede Übertragung auf andere Einrichtungen neue Konflikte auslösen kann. Unsere TuS-Mitglieder sind auch Königsdorfer Bürgerinnen und Bürger. Deswegen schauen auch sie sehr genau auf die anstehende Entscheidung. Die Stadt sollte sehr verantwortlich und transparent zu einer Entscheidung finden, die die Bürgerinnen und Bürger mit ihren berechtigten Anliegen mit einbezieht.
Der Sport kann weiter eine wichtige Rolle einnehmen. Als TuS können wir auch in der Zukunft durch Angebote für Geflüchtete dafür sorgen, dass ein friedliches Miteinander im Ort gelingen kann, auch wenn eine vertiefte Integration in der Erstaufnahmeeinrichtung nicht erreichbar ist.
Das Festhalten am Status Quo – also die unbefristete Nutzung der GBH als Puffereinrichtung für ganz Frechen – ist aus unserer Sicht keine tragfähige Lösung, weder für die Geflüchteten, noch für unsere Mitglieder. Weil wir davon ausgehen müssen, dass Frechen auch zukünftig weitere Zuweisungen erhält, braucht es deshalb aus unserer Sicht eine vernünftige und professionelle Einrichtung, so wie es der TuS seit über zwei Jahren fordert.
Die GBH ist das nicht. Sie gehört dem Sport und den Bürgerinnen und Bürgern.
Vorstand des TuS Blau-Weiß Königsdorf 1900 e.V.
Mo
30
Sep
2024
Do
19
Sep
2024
Di
03
Sep
2024